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Die Kraft des Apfels

"Wenn morgen die Welt unterginge,

würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.”
(Martin Luther)

 

Eines der ältesten Früchte unseres Kulturkreises ist der Apfel. Obwohl er eine lange Geschichte hat, nimmt er in der Vielfalt der heute angebotenen Früchte schon fast einen ‚gewöhnlichen‘ Platz ein. Doch nicht nur mythologisch hat er einiges zu erzählen. Auch seine Nahrhaftigkeit und heilsame Wirkung auf unseren Organismus lässt ihn zu den ganz Großen zählen.

 

 

Geschichte und Mythologie

In seiner Wildform gab es ihn schon in der Steinzeit, doch dürfte dieser Urapfel eine harte und saure Frucht gewesen sein. Der Weg vom einstigen Holzapfel bis zur heutigen süßen Frucht war lang. Die Ursprünge des Apfels liegen in Kleinasien, von dort kam er über Griechenland nach Italien und die Römer brachten ihn an den Rhein. Zwar gab es in Germanien zuvor auch schon Holzäpfel, doch die Veredlungstechnik lernten die Germanen von den Römern. Die mittelalterliche Bezeichnung Affaltra (Apfelbaum) findet man heute noch in Ortsnamen wie Affalterbach wieder.

 

Im Volksaberglauben spielte der Apfel eine große Rolle. Unsere Vorfahren nutzten ihn als Orakel, Liebeszauber oder zum Schutz vor Krankheiten. Unsere germanischen Vorfahren glaubten, der Apfelbaum stünde unter dem besonderen Schutz der Götter. Da selbst Donars Blitze ihm nichts anhaben konnten, pflanzten unsere Ahnen Apfelbäume so nahe wie möglich an ihre Behausungen. Wegen seiner Kugelgestalt galt der Apfel als Sinnbild der Vollkommenheit und Erde.

 

Liebesgöttinnen, die weibliche Kraft und Fruchtbarkeit wurden oft durch einen Apfel dargestellt. Dyonysos, der griechische Gott der Fruchtbarkeit galt als der Schöpfer des Apfelbaumes. Aphrodite erhielt von ihm den Apfel als Sinnbild ihrer Liebe und Schönheit. Die vielen Kerne im Innern des Apfels sah man als Zeichen der Fruchtbarkeit und schwangere Frauen, die viele Äpfel aßen, gebaren schöne Kinder – so hieß es.

 

Im antiken Persien galt der Apfel als Symbol herrschaftlicher Macht. Mit dem Reichsapfel landete er später auch in unserem Kulturkreis. In Form des ‚Zankapfels‘ im Krieg um Troja und als Objekt der Begierde im Garten Eden war der Apfel ebenso ein Sinnbild für Streit, Sünde und Verführung.

 

 

Die Wirkungen des Apfels auf unsere Gesundheit

One apple a day keeps the doctor away.“ sagt man landläufig. Nicht ohne Grund!

Bereits ein Apfel am Tag deckt den Großteil unseres Bedarfes an Vitamin B und C, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphat, Kalium und Schwefel. Der hohe Flavonoidgehalt im Apfel stärkt unsere Lungenfunktion, seine Polyphenole wirken krebsvorbeugend und leberstärkend. Gleichzeitig helfen Äpfel, in der Darmflora ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren und unterstützen die Sanierung des Darmes. Äpfel verbessern die Funktion unseres Gehirns und sind hervorragende Energielieferanten für unsere Zellen.

 

Herbere Apfelsorten, wie zum Beispiel Boskop oder Cox Orange, Renette oder Goldparmäne sind durch ihren höheren Gerbstoffanteil als gesünder und leichter verdaulich einzustufen. Die in den alten Apfelsorten vermehrt enthaltenen Polyphenole schützen den Apfel auf natürliche Weise vor Pilz-und Insektenbefall und machen daher chemische Spritzmittel oft überflüssig. Es empfiehlt sich, die knackigen Früchte aus dem Bioanbau zu kaufen, wobei die Äpfel mit matter Schale oft geschmackvoller und frischer sind, als jene mit glänzender Schale.

 

Gut ist es, die Früchte ganz und mit Schale zu essen, da sich in der Schale die meisten Wirkstoffe befinden. Wenn man Äpfel zu einem Smoothie oder zu einem gekochten Kompott verarbeitet, gehen in der Verarbeitung oft wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Wer sich für Apfelsaft entscheidet, sollte ungefilterten, naturtrüben Bio-Direktsaft den konventionell verarbeiteten Säften oder Konzentraten vorziehen.

 

 

Rezeptideen mit Apfelkraft

 

Apfelessig aus Apfelsaft herstellen

 

Naturtrüben Direktsaft in ein großes Einmachglas füllen und 4-6 Wochen an einem warmen Ort (ca. 25 °C) ruhen lassen. Nach etwa 2 Wochen bilden sich Schlieren oder auch Flocken in der Flüssigkeit, das sind die entstandenen Essigsäurebakterien, auch Essigmutter genannt.

 

Apfelessig durch ein feines Sieb oder Tuch filtern, in Flaschen abfüllen und fest verschließen. An einem kühlen und dunklen Ort gelagert hält sich selbst gemachter Apfelessig mindestens 2 Monate.

 

Extra-Tipp: Die Essigmutter kann man vor dem Abseihen mit einem sauberen Löffel abnehmen und für einen vereinfachten Ansatz auf Saft-Basis aufheben. Bis dahin am besten in ein mit Essig gefülltes Glas geben.

 

Jeden Morgen ein Glas Wasser mit Apfelessig ( 1 EL auf ein Glas Wasser ) zu trinken, unterstützt einen ausgeglichenen Blutzuckerspiel, sorgt für ein gesundes Sättigungsgefühl und hilft bei Verdauungsbeschwerden, Asthma und Wetterfühligkeit.

 

 

Bunter Grünkohlsalat mit Äpfeln

 

Für 2 Portionen:

 

5 große Blätter Grünkohl
1 TL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1 Apfel
2 Stangen Sellerie
30 g Walnüsse
2 EL Granatapfelkerne
20 g getrocknete Cranberries
20 g Rosinen
80 g Feta
2 EL Hummus
ordentlich Salz und Pfeffer

 

Zubereitung:

 

1. Den Grünkohl vom Stiel in mundgerechte Stücke zupfen. In eine große Salatschüssel geben. Den Zitronensaft und das Olivenöl dazugeben und alles mit den Händen gut durchmischen (den Grünkohl walken, bis er weich wird). Gut mit Salz und Pfeffer würzen.

 

2. Den Apfel in dünne Scheiben schneiden, die Selleriestangen fein würfeln. Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten und grob hacken. Alles mit den Cranberries, Granatapfelkernen und den Rosinen zum Grünkohl geben und gut durchmischen. Den Feta zerbröseln und untermischen. Den Salat ein bißchen stehen lassen, damit er durchzieht. Mit 2 großen Esslöffeln Hummus servieren.

 

 

Wahrscheinlich finden sich in Großmutters Rezeptbuch noch eine Fülle von Apfelgerichten.

Vielleicht hat dieser Beitrag Lust gemacht, einmal darin zu stöbern und dem Apfel auf unserem Speiseplan (wenigstens ab und zu) die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen einen kraftvollen und gesunden Spätsommer und eine genüssliche Zeit der Ernte!

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Samstag, 17 August 2024 11:48)

    Danke, ein schöner, zur Zeit passender, gesunder Beitrag . Eine Anregung, den Speiseplan zu erweitern...

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