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Wenn der Winter an die Tür klopft...

 

Draußen ist es dunkel und kalt. Der Wind pfeift um die Häuserecken und durch alle Knopflöcher. Mit hochgezogenen Schultern und eiligen Schrittes tappen wir hinaus in die unwirtliche Jahreszeit – mit dem deutlichen Ziel: schnell wieder ins Warme!

Die Augen sind müde, die Haut dick vermummt, die Glieder schwer, die Tage kurz.

Auf den ersten Blick kein Grund zur Freude. Nun gut, da wartet vielleicht noch der erste Schnee und es ist Vorweihnachtszeit...doch was ist es, was wirklich wieder Licht werden lässt im Innern?

Um zu verstehen, was mir denn jetzt wohltut, schaue ich immer wieder in die Natur. Deren Rhythmus, deren Klang, deren Stimmung und Weisheit ja auch in mir ist. Ich bin Teil von allem. Und so schaue ich hin zu Bäumen, die kein Blatt mehr tragen, die still geworden sind, die alles losgelassen haben. Das Flattern und Rauschen, das Sonnenspiel der Blätter, ihre Farbenpracht. All das ist zur Erde zurückgekehrt. Die Bäume haben ihre Kraft nach innen gezogen. In ihren Stamm, in ihre Wurzeln. Ganz zu sich. Jede Bewegung, jedes Streben ruht. Dunkel ragen sie gegen den Himmel und schweigen.

Auch meine Kraft will sich nach innen wenden. Je mehr sich das Licht im Außen zurückzieht, desto öfter zünde ich mir ein Licht an. Eine kleine Flamme, da wo ich Zuhause bin. Ich atme aus, ich bleibe da. Ein guter Tee, eine schöne Musik, ein berührendes Buch. Und immer wieder Stille. Das tut so gut!

Es tut gut, bei mir zu sein.

Selbst wenn ich glaube still zu stehn, bewegt sich das Leben dennoch fort. Und so kommt nach den Tagen der Einkehr und der Dunkelheit eine Wende, ein Wandel. Die Wintersonnenwende. Die Alten nannten es die 'Neuankunft des Lichts'. Hier öffnet sich ein neues Tor – und nicht ohne Grund fällt es in unserer abendländischen Tradition zeitlich sehr nah zusammen mit der heiligen Nacht und der Geburt Christi. Vielleicht wird sich ein neuer Stern am Himmel zeigen oder es fällt endlich Licht auf etwas, was bisher im Dunkeln lag. Vielleicht muss ich erst Abschied nehmen, ganz für mich sein, innen, damit ich reifen und neu geboren werden kann. Es bleibt das Geheimnis von 'Vielleicht'. Von bereit sein, von Warten und Lauschen.

Wenn und auch weil es draußen kalt und dunkel ist, ich liebe diese Zeit!

Sie bringt mich zurück zu mir.

 

Nach dem Blick auf das Geistige will ich es aber nicht versäumen, all jenen, denen die dunkle Jahreszeit körperlich oder seelisch zu schaffen macht, ein paar kleine hilfreiche Tipps zur Stärkung zu geben:

  • Gehe jeden Tag eine halbe Stunde spazieren, möglichst morgens und bei jedem Wetter, das regt die Zirbeldrüse an, welche die Produktion von Melatonin ('Schlafhormon') drosselt und die Produktion von Serotonin ('Glückshormon') anregt.

  • Sorge für ausreichend Licht, vorrangig Licht aus dem blauen Farbspektrum, welches die Konzentration und Wachheit steigert.

  • Für Menschen, die zur Winterdepression neigen, eignet sich ggf. auch eine spezielle Lichttherapie, die ärztlich verordnet und begleitet wird.

  • Alt bekannt sind Johanniskrautprodukte, da diese aber erst mit langfristiger Einnahme ihre Wirkung zeigen, bitte rechtzeitig damit beginnen. (Vorsicht! bei gleichzeitiger Lichttherapie – Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut, bitte mit Arzt oder Therapeut abstimmen).

  • Zur Nahrungsergänzung sind Vitamin D (z.B. Krillöl-Präparate), Vitamin K, Zink, Selen, Calcium, Magnesium, alle B-Vitamine (Vitamin B komplex) und Folsäure zu empfehlen.

  • Hafer und Quinoa sind besonders gute natürliche B-Vitamin Lieferanten und sollten jetzt vermehrt auf den Speiseplan.

  • In der Nahrung sorgen Wurzelgemüse in dieser Jahreszeit für optimale Kraft und Stärkung, aber auch alle Kohlsorten und Kürbisarten sind wärmstens zu empfehlen.

  • Ingwer, Kardamom, Chili, Kurkuma, Senfsamen, Pfeffer und Zimt sind wärmende Gewürze und geben der Nahrung die nötige Energie für die kalte Jahreszeit.

  • Öle wie Kürbiskernöl und Leinsamenöl sind gute Omega (3-12) Fettsäurelieferanten und wirken zudem nervenstärkend und wärmend.

  • Sanfte Rituale, ruhige Musik, angenehme, wärmende Düfte, Lieblingssocken, Wannenbäder und Kerzenlicht sind Balsam für Leib und Seele.

  • Die Farben Gelb, Orange und Rot sorgen für Energie, Freude, Wärme und Geborgenheit. Sowohl bei der Kleidung, als auch in der Gestaltung des Wohnraumes sorgen sie in der Winterzeit für Wohlgefühl und Stabilität.

  • Und last but not least sind bewusstes tiefes Atmen und regelmäßige Meditation wunderbare Mittel, um zu einer tieferen Besinnung und Stärkung zu kommen.

 

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